Set-up: Die beiden mittleren Oberkieferschneidezähne (11/21) sind nach innen geneigt (Deckbiss).
Bildquelle: ©GZFA
Set-up: Die Neuaufstellung (Positionierung) der Schneidezähne für den geplanten, korrekten Zahnbogen wird simuliert.
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Spezielle zahntechnische Verfahren ermöglichen planbare Ergebnisse im Vorfeld einer Versorgung mit metallfreiem Zahnersatz, Implantat-Zahnersatz oder einer kieferorthopädischen Behandlung.
Zu diesen Techniken gehören das Wax-up, das Mock-up und das Set-up. Sie erlauben in enger Zusammenarbeit von Zahnarzt, Zahntechniker/Dentallabor und Patienten, Einfluss auf die Gestaltung des Zahnersatzes zu nehmen, um eine hochästhetische und funktionelle Versorgung zu gewährleisten.
Beim Set-up (Neuaufstellung) wird wie beim Wax-up zunächst ein Gipsmodell von Ober- und Unterkieferzähnen gemacht. Lässt diese Aufstellung der Zähne funktionelle Probleme erkennen, also einen sog. „falschen Biss“, können die Gipszähne am Modell neu aufgestellt werden. Dazu werden sie einzeln ausgesägt und in richtiger Position wieder eingefügt.
Vor diesem Schritt sollte erst eine diagnostische Aufbiss-Schienentherapie erfolgen, um die Neuaufstellung der Zähne kiefergelenkbezüglich durchführen zu können. Ziel der Schienentherapie ist das Erreichen der sog. „physiologischen Zentrik“, ein Zustand, der einer maximalen Entspannung aller am Kausystem beteiligten Muskeln entspricht und damit einer stabilen Gelenkposition. Mittels eines Zentrikregistrats werden die Werte dieser angestrebten Bisslage auf die Gipsmodelle von Ober- und Unterkiefer in einen Kausimulator (Artikulator) übertragen. Der Artikulator simuliert die physiologischen Positionen der Kiefergelenke in Bezug auf die Stellung der Zähne zueinander, was entscheidend ist für eine funktionelle Versorgung. Aus dieser Simulation der Kaubewegungen werden die richtigen Zahnpositionen ermittelt. Diese werden dann mittels Set-up neu definiert.
Das Set-up soll einen harmonischen Zusammenbiss (Okklusion) der Zähne erreichen und ist damit die Grundlage für die weitere prothetische oder kieferorthopädische Planung.
Ein Set-up liefert bei fehlenden Zähnen oder Zahnreihen Informationen über die Stellung von Ersatzzähnen und dient damit auch zur optimalen Planung von Implantat-Prothetik, sowohl für Einzelzähne als auch für einen zahnlosen Kiefer. Mit einem Set-up können Röntgen- und Bohrschablonen erstellt werden, es dient auch der computergestützten Planung von Implantaten und Zahnersatz auf Implantaten (Implantat-Prothetik).
Ergibt die Modellanalyse von Ober- und Unterkiefer Hinweise auf Zahnfehlstellungen, die kieferorthopädisch korrigiert werden sollten, liefert ein Set-up die Grundlage für den späteren Einsatz von herausnehmbaren, biokompatiblen und durchsichtigen Kunststoffschienen. Diese sog. Aligner-Schienen ermöglichen eine schonend sanfte Korrektur von leichten Zahnfehlstellungen, besonders bei Erwachsenen.