KNIRSCHERSCHIENE: HILFE BEI ZÄHNEKNIRSCHEN

SCHUTZ DER ZAHNGESUNDHEIT MIT DER KNIRSCHERSCHIENE

Welche Ursachen hat das Knirschen mit den Zähnen und wann hilft die Knirscherschiene?

Viele Patienten haben bereits Erfahrung mit einer Knirscherschiene oder auch Knirschschiene, die sehr häufig von Zahnärzten empfohlen wird, um Schäden an den Zähnen vorzubeugen, die durch Zähneknirschen (Bruxismus) entstehen.

Gut ein Drittel der Bevölkerung knirscht oder presst mit den Zähnen. Dies geschieht völlig unbewusst vor allem nachts, wenn psycho-emotionaler Stress im Schlaf verarbeitet wird. Auch Substanzen, die das Zentralnervensystem anregen, wie etwa Alkohol, Kaffee oder Nikotin, können Bruxismus fördern. Da hierbei enorme Kaukräfte walten, entstehen teils große Schäden an den Zähnen, wie Schmelzrisse, Absplitterungen von Kronen und Brücken oder sogar Zahnfrakturen.

Unbehandeltes Zähneknirschen über Jahre hinweg, kann zu einem sog. Abrasionsgebiss führen: Die Zähne werden immer kürzer, die typischen Zahnformen sind abgeschliffen und deren biomechanischen Funktionen gehen zunehmend verloren. Betroffene finden keinen „richtigen Biss“ mehr und klagen über unterschiedliche Beschwerden, oft schon nach dem Aufstehen morgens: Schmerzen bei der Mundöffnung, verspannte Kaumuskulatur, Knack- und Reibegeräusche in den Kiefergelenken, Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen an Nacken und Schultern.

Diese als CMD-Symptome bezeichneten Beschwerden, sind Folge des durch Zähneknirschen entstandenen „falschen Bisses“, der über komplexe neuromuskuläre Anpassungs- und Ausgleichsmechanismen auch Schmerzen und Beschwerden in entfernt liegenden Körperregionen auslösen kann. Die kurzen abradierten Zähne sind daher nicht nur ein Schönheitsfehler, sondern haben Einfluss auf die Allgemeingesundheit.

Knirscherschiene: Zahnschiene aus Kunststoff, die eine weitere Zerstörung der Zahnsubstanz durch Zähneknirschen verhindern soll.
Bildquelle: ©GZFA

Die Knirscherschiene als Schutzschiene

Eine Knirscherschiene ist eine Aufbissschiene (Aufbissbehelf ohne adjustierte Oberfläche) aus weichem oder hartem Kunststoff und wird im Dentallabor nach Vorgaben des Zahnarztes entweder für den Ober- oder Unterkiefer angefertigt.
Knirscherschienen schützen die Zähne vor weiterem Zahnabrieb, entspannen die Kaumuskultur und entlasten die Kiefergelenke. Die Aufbissschiene wird hauptsächlich nachts getragen. Menschen, die sich jedoch auch tagsüber beim Pressen und Knirschen „erwischen“, also unter großer Anspannung leiden, sollten die Knirscherschiene auch tagsüber tragen.

Bei der Knirscherschiene handelt es sich um eine reine Schutzschiene, die die Zähne vor weiterem Abrieb bzw. Zahnsubstanzverlust schützt. Damit wirkt sie nur symptomatisch, kann also den Abrieb nur verhindern aber das weitere Pressen und Knirschen nicht stoppen.
Das bedeutet, dass diese Schienen ständig durchgebissen werden und alle paar Wochen/Monate durch neue ersetzt werden müssen.
Um festzustellen, ob dem Knirschen z. B. ein Zahnfehlkontakt zugrunde liegt, sollte die Schienenbehandlung mit einer diagnostischen Aufbissschiene (Aufbissbehelf mit adjustierter Oberfläche) erfolgen, die den „richtigen Biss“ ermöglicht.

Die diagnostische Aufbissschiene für den „richtigen Biss“

Ursache für die Zahnabrasion ist häufig ein „falscher Biss“, eine Fehlfunktion im Zusammenspiel der Zähne, welche ursächlich behandelt werden sollte. Denn dieser Fehlbiss aufgrund von Vor- und Frühkontakten, häufig auch aufgrund mangelhaft gefertigter Zahnkronen oder Füllungen, bleibt bestehen und bewirkt die weitere unnatürliche Abnutzung der Zähne mit den bekannten negativen Folgen.

Für die ursächliche Behandlung des Zähneknirschens und -pressens empfiehlt sich in diesen Fällen der Einsatz einer diagnostischen Aufbissschiene. Im Gegensatz zur Knirscherschiene hat sie ein weiteres Therapieziel: Neben der wichtigen Entspannung der Kaumuskulatur, werden vorhandene Fehlkontakte diagnostiziert und der richtige Biss in harmonischer Kiefergelenkposition ermittelt.

Für eine nachhaltige Behandlung kann der Zahnarzt vorhandene Fehlkontakte einschleifen oder neue Kronen, Teilkronen, Inlays und Veneers mit metallfreiem Zahnersatz aus Keramik oder Zirkon anfertigen lassen.

Da praktisch immer Stress am Krankheitsgeschehen ursächlich beteiligt ist und sogar als alleinige Ursache für Muskelverspannungen in Gesichts- und Kieferregion verantwortlich sein kann, sind bei jeder Schienenbehandlung auch Maßnahmen zur psychischen und körperlichen Entspannung medizinisch notwendig.